Bio-Qualität bei Maulbeeren?

Maulbeerpflanzen gehören zu den ältesten angebauten Gehölzen überhaupt. Schon im alten China kultivierte man die Weiße Maulbeere zur Seidenspinner-Zucht. Von dort aus gelangten die Bäume in den Mittelmeerraum, wo sie in Kleinasien und Griechenland kultiviert wurden. Als Lebensmittel werden in der Regel nur die Früchte der Schwarzen und Roten Maulbeere verwendet. Die Weißen Maulbeeren schmecken den meisten Verbrauchern nicht.

Was sind Maulbeeren?

Als Maulbeeren bezeichnet man die sehr weichen, 3 bis 6 cm langen Früchte des Maulbeerbaums. Sie haben einen süßlichen Geschmack und ähneln Brombeeren. Maulbeeren sind eigentlich keine Beeren, sondern Steinfrüchte. Der Maulbeerbaum ist weltweit mit mehr als 12 Sorten vertreten und gehört zur Gattung der Maulbeer-Gewächse. Am häufigsten werden die ursprünglich aus dem Iran stammende Schwarze Maulbeere und die Rote Maulbeere aus Nordamerika für Nahrungszwecke genutzt.

Die rote Varietät wird wesentlich seltener angebaut als die Schwarze Maulbeere. Sie kommt in verschiedenen Farbvarianten von Rot-Schwarz bis Blau-Schwarz vor. Rote Maulbeerfrüchte färben stark und sollten mit Vorsicht verarbeitet werden. Im antiken Griechenland nutzte man sie daher zum Färben von Wein. Getrocknete Maulbeeren sind fast durchsichtig, cremefarben und knusprig. Sie schmecken honigähnlich oder karamellig.

Maulbeeren wachsen in gemäßigten und subtropischen Regionen an warmen und windgeschützten Standorten. Es handelt sich um Bäume und Sträucher mit einer Höhe von 6 bis 15 m — je nach klimatischen Bedingungen und Bodenbeschaffenheit. Die meisten Maulbeerbäume haben eine graubraune Rinde. Ihr Stamm enthält einen weißlichen Saft. Sie sind nur im Sommer belaubt und haben je nach Sorte unterschiedliche Blattformen. Blüten und Blätter erscheinen im April zu derselben Zeit. Die Beeren werden von August bis September mehrmals geerntet, da sie zu unterschiedlichen Zeiten reif werden.

Die Weiße Maulbeere mit ihren cremefarbenen Früchten wird in China bis heute für die Seidenraupenzucht genutzt. Zu diesem Zweck wurde sie seinerzeit auch in Preußen angepflanzt. Heutzutage wachsen Maulbeerbäume in Deutschland als attraktives Ziergehölz in Parks und Gärten.

Maulbeeren werden seit Jahrhunderten in der Erfahrungsheilkunde bei Erkältungskrankheiten mit Husten, Fieber, Heiserkeit und Halsschmerzen angewandt. Hat der Patient bereits einen grippalen Infekt, so bessert sich sein Zustand schnell, wenn er die Früchte regelmäßig konsumiert. Maulbeeren stärken das Immunsystem, indem sie die Bildung von Immunzellen fördern. Aus diesem Grund lindern sie ebenfalls entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall.

Darüber hinaus schützen sie die Leber. Das erkannte schon die heilkundige Nonne Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert. Die sekundären Pflanzenstoffe (Polyphenole) in den Früchten wirken stark anti-oxidativ. Zusammen mit den enthaltenen Vitaminen schützen sie die Zellen und Organe vor oxidativem Stress. Auf diese Weise können sie sogar Arteriosklerose und das Wachstum von Krebszellen verhindern. Außerdem haben die Inhaltsstoffe der Maulbeere eine vorbeugende Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen und Diabetes.

Die süßen Früchte haben ebenfalls einen hohen Gehalt an Mineralstoffen. Sie eignen sich gut bei einer veganen oder vegetarischen Ernährungsweise und können eventuellen Mangelzuständen abhelfen. 100 Gramm frische Maulbeeren decken bei einem Erwachsenen den Tagesbedarf an Mineralstoffen wie folgt:

  • Kalzium: 100 %
  • Kalium: 100 %
  • Eisen und Zink: 500 — 800 % des Tagesbedarfs
  • Magnesium: 50 % des Tagesbedarfs

Warum BIO-Maulbeeren?

Wer Maulbeeren kaufen möchte, sollte unbedingt BIO-Qualitäten wählen — ob bei frischen oder Trockenfrüchten. Früchte aus BIO-Anbau sind nicht mit Pestiziden und Fungiziden belastet. Zum Vergleich: Früchte aus konventionellem Anbau werden teilweise mit mehr als 50 verschiedenen Pestiziden und Fungiziden besprüht. Für die Kultur von BIO-Maulbeeren dürfen auch keine künstlichen Düngemittel verwendet werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Maulbeeren schmecken die Früchte aus ökologischem Landbau wesentlich besser, da sie mehr Nährstoffe, Vitamine und Mineralien enthalten. Wer kleine Kinder hat und ihnen die Beeren zum Naschen geben möchte, sollte ebenfalls nur Ware aus biologischem Anbau kaufen. Der kindliche Organismus ist wesentlich anfälliger für schädigende Einflüsse durch Chemikalien als erwachsene Körper.

Bei Maulbeer-Trockenfrüchten erhöht sich die schädliche Wirkung von Fungiziden und Pestiziden. Durch den Trocknungsvorgang entsteht eine höhere Konzentration dieser Stoffe pro 100 Gramm. Nur bei BIO-Produkten entstehen keine schädliche Wirkungen. Außerdem werden BIO-Trockenfrüchte nicht geschwefelt. Bei konventioneller Produktion dient der Zusatz von Schwefelverbindungen dazu, die Produkte länger haltbar zu machen. Sie stehen aber im Verdacht, Allergien und Asthma auszulösen. BIO-Trockenfrüchte sind generell frei von Konservierungs-, Farb- und Aromastoffen.

Frische Maulbeeren sind in Deutschland nur selten zu bekommen. Die empfindlichen Früchte stellen hohe Anforderungen an den Transport. Wer sie dennoch frisch im Supermarkt oder auf Wochenmärkten findet, sollte sie unbedingt sofort verzehren, einfrieren oder direkt in der Küche verarbeiten. Sie verderben schnell. Frische Früchte lassen sich vielseitig einsetzen, z.B. für:

  • Konfitüre
  • Obstsalat
  • Desserts
  • Saft und
  • Likör

Maulbeer-Trockenfrüchte sind ganzjährig zu erhalten. Sie ergänzen gut:

  • Müsli
  • Kuchen
  • Studentenfutter
  • Joghurt

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