Cranberries im Überblick
Im Deutschen wird die Cranberry als große Moosbeere bezeichnet. Allerdings hat sich auch im deutschen Sprachraum die Bezeichnung Cranberry für die roten Beeren durchgesetzt. Der Name leitet sich von crane berries (Kranichbeeren) ab. Die Staubfäden der Cranberryblüten erinnerten die ersten Siedler an Kranichschnäbel.
Ebenso wie die Heidelbeeren oder die Preiselbeeren gehört auch die Cranberry zu den Heidekrautgewächsen. Die kleinen Beeren werden in der Küche genutzt oder als Arzneimittel verwendet.
Wie wachsen Cranberrys?
Die Cranberry wächst an einem immergrünen kleinen Strauch. Er breitet sich kriechend am Boden aus. Die Zweige, die auf dem Boden liegen, bekommen Wurzeln und verankern das Gewächs so fest im Boden.
Die Blätter der Moosbeere sind von ledriger Konsistenz und dunkelgrün. Sie sind länglich bis eiförmig und laufen am Ende spitz zu. Zur Blütezeit entwickelt der Strauch rosa-weiße Blüten.
Die Cranberry selbst ist leuchtend rot gefärbt und etwa kirschgroß. In ihrem Inneren hat die Beere vier Luftkammern.
Wo wachsen Cranberrys?
Ursprünglich ist die Cranberry vor allem im östlichen Nordamerika verbreitet. Sie wächst in den Hochmooren von Neufundland in Kanada, in North Carolina, Virginia und Tennessee. Durch Kulturflüchtlinge gelangte die Moosbeere nach Kalifornien, Washington, England und Deutschland. Auch in den Niederlanden ist die Kranbeere mittlerweile eingebürgert.
Der Anbau erfolgt heute größtenteils in den USA. Vor allem in Neuengland wird die Cranberry auf großen Feldern angebaut. In Deutschland ist die Cranberry häufig unter dem Namen Kulturpreiselbeere erhältlich.
Wie wird die Cranberry geerntet?
Im Inneren hat die Beere vier Luftkammern. Dadurch ist sie deutlich leichter als Wasser. Dieses Phänomen wird bei der Ernte genutzt. Für die Ernte werden die Felder zunächst mit Wasser geflutet. Anschließend werden die Beeren mit speziellen Maschinen durch einen Sog vom Busch getrennt. Da die reifen Früchte auf dem Wasser schwimmen, können sie dann einfach eingesammelt werden.
Nur Früchte mit intakten Luftkammern gelten als hochwertige Beeren. Werden diese Beeren auf den Boden geworfen, hüpfen sie ähnlich wie Gummibälle wieder hoch. Spezielle Maschinen sorgen dafür, dass die Früchte zunächst eine kleine Barriere überspringen müssen. Früchte, die diese Barriere nicht passieren können, werden aussortiert und zu Saft oder Cranberrykompott verarbeitet.
Die Cranberries sind reich an Mineralien und Vitaminen. Sie enthalten unter anderem:
- Vitamin C
- Vitamin A
- Vitamin K
- Natrium
- Kalium
- und Kalzium
In Cranberries stecken zudem viele Antioxidantien, die freie Radikale unschädlich machen können. Dabei handelt es sich um Molekülverbindungen, die im Körper schwere Zellschäden hervorrufen können. Sie stehen im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt zu sein. Zudem sorgen freie Radikale für eine vorzeitige Alterung. Weitere wichtige Inhaltsstoffe der Kranbeere sind:
- Bor
- Eugenol
- Flavonoide
- Oleanolsäure
- Oxalsäure
- Pektin
- Zink
- Proanthocyanidin
- Parasorbinsäure
Cranberries – Schutz vor Blasenentzündungen?
Die kleinen Kranbeeren haben es wirklich in sich. Hauptverantwortlich für die Wirkung der Beeren sind die starken Antioxidantien wie das Proanthocyanidin (PAC).
Traditionelles Einsatzgebiet der Cranberries sind Blasenentzündungen und andere Entzündungen der ableitenden Harnwege. Auch als vorbeugende Maßnahme gegen regelmäßig wiederkehrende Blasenentzündungen haben sich die Beeren als wirksam erwiesen. Forscher vermuten, dass die Beeren die Ansiedlung von Erregern an der Innenwand der Blase verhindern können.
Insbesondere gegen das Bakterium Escherichia Coli zeigen die Inhaltsstoffe der Cranberries gute Wirkung. Die meisten Entzündungen der Blase werden durch E. coli verursacht. Die A-Proanthocyanide hindern die Bakterien daran, in die Körperzellen einzudringen.
Cranberries schützen das Herz-Kreislauf-System
Die Antioxidantien der Cranberries schützen aber nicht nur den Urogenitaltrakt, sondern auch das Herz-Kreislauf-System. Sie senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Angina pectoris oder Herzinfarkt.
Studien zeigen, dass sich durch regelmäßigen Konsum von Cranberries oder Cranberry-Pulver die HDL-Cholesterinwerte im Blut erhöhen. Das HDL-Cholesterin wird auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet. HDL nehmen überschüssiges Cholesterin aus den einzelnen Zellen des Körpers auf und transportieren es zur Leber. Dadurch schützt HDL-Cholesterin vor der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Arteriosklerose kann verschiedene gefährliche Folgekrankheiten bedingen. Dazu gehören:
- Herzinfarkt
- Koronare Herzkrankheit
- Angina pectoris
- Angina abdominalis
- Darminfarkt
- und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Somit ist das HDL-Cholesterin ein Gegenspieler des LDL-Cholesterins. Die LDL-Cholesterinwerte können durch die Einnahme von Cranberrypräparaten gesenkt werden.
In welcher Form wirken Cranberries am besten?
Cranberries sind als Früchte, in Pulverform, als Saft oder in Form von Tabletten erhältlich. Welche Darreichungsform die besten Erfolge bringt, ist noch nicht komplett erforscht. Eine Studie aus dem Jahr 2006 weist jedoch darauf hin, dass sich die Anzahl von Bakterien, die Blasenentzündungen auslösen können, schon nach dem einmaligen Konsum von 750 Millilitern Cranberrysaft deutlich reduziert.
Ein ähnlicher Effekt konnte in einer Studie mit einem Pulver aus Cranberries erzeugt werden. Die standardisierten Präparate enthielten eine tägliche Dosis von 72 Milligramm Proanthocyanid.
Auch im Kampf gegen das Bakterium Helicobacter-pylori erwies sich Cranberrysaft als wirksam. Für einen guten Effekt mussten die Probanden der Studie allerdings über drei Monate täglich einen halben Liter Saft aus Cranberries trinken. Helicobacte pylori ist ein Stäbchenbakterium, das den Magen des Menschen besiedeln kann. Dort kann der Erreger chronische Entzündungen und Geschwüre hervorrufen. Typische Symptome für eine Infektion mit dem Erreger sind:
- Bauchschmerzen in Form von Dauerschmerz
- nahrungsmittelabhängiger Schmerz
- Übelkeit
- Brechreiz
Die Cranberry in der Küche
Lange Zeit suchte man Cranberries in deutschen Küchen vergeblich. In den USA sind die Beeren hingegen ein unverzichtbarer Bestandteil des traditionellen Menüs zu Thanksgiving und kommen auch im restlichen Jahr häufig zum Einsatz. Cranberries sind sehr vielseitig und eignen sich sowohl zum Backen als auch zum Kochen. Dafür können die frischen Früchte, die getrockneten Beeren oder der Saft der Cranberrys verwendet werden.
Frische Cranberries haben eine pralle Haut ohne Flecken oder Runzeln. Hinweise auf die Qualität liefert der Bouncing-Test. Dafür einfach die Cranberry aus rund 20 Zentimeter Höhe auf den Tisch fallen lassen. Wenn die Beeren wie ein Gummiball wieder hochspringen, spricht das für Frische und Qualität der Früchte.
Die frischen Cranberries können für zwei bis drei Monate im Kühlschrank gelagert werden. Eingefrorene Beeren sind rund ein Jahr haltbar. Die getrockneten Beeren halten sich fast unbegrenzt. Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Beeren möglichst ungezuckert sind.
Frische Cranberries harmonieren aufgrund ihrer Säure gut mit herzhaften Gerichten. Getrocknete Beeren passen bestens zu Süßspeisen oder zu Gebäck.