Wonach schmecken Aronia-Beeren?

Aronia-Beeren sind hierzulande fast unbekannt. Die auch Apfelbeeren genannten Früchte sind im eigentlichen Sinne gar keine Beeren, sondern eher Kernobst. Der Aronia-Strauch wird in Russland wegen der Heilkraft seiner Beeren seit Jahrhunderten angebaut. Es liegen inzwischen diverse medizinische Studien vor, die die gesundheitsfördernden Wirkungen bestätigen. Wer einen Garten hat und die gesunden Beeren das ganze Jahr über genießen möchte, kann sie dort anpflanzen.

Die Aronia-Beere stammt ursprünglich aus Nordamerika und gelangte von dort aus im 20. Jahrhundert nach Russland und in andere europäische Länder. Heute baut man die dunkle Frucht auch in Polen, der Ukraine und Ostdeutschland an.

Was sind Aronia-Beeren?

Die kugeligen Aronia-Beeren (Aronia melanocarpa) werden 0,6 bis 13 cm groß und sind zur Zeit der Fruchtreife mit einem weißen wachsartigen Belag überzogen. Die Früchte wachsen am Aronia-Strauch. Er kann bis zu zwei Meter groß werden und gedeiht an einem sonnigen oder halb-schattigen Standort auf fast jeder Art von Boden. Im Mai zeigen sich seine weißen bis rosafarbenen Blüten. Danach hängen an jedem Fruchtstand etwa 30 kleine Beeren. Die violett-schwarzen, stark glänzenden Aronia-Früchte haben ein apfelähnliches Inneres, das aus einem Kernhaus mit vielen kleinen Kernen besteht.

Sehr reife Beeren zeigen ein dunkelrotes Fruchtfleisch, weniger reife Früchte sind innen schwächer rot gefärbt. Die anspruchslosen Aronia-Sträucher tragen jedes Jahr ab dem zweiten Jahr nach der Anpflanzung eine große Menge Früchte. Bester Erntezeitpunkt ist Ende August/Anfang September. Dann können alle am Strauch befindlichen Früchte auf einmal gepflückt werden. Wer bis in den Winter hinein frische Beeren haben möchte, sollte im Garten noch zusätzlich die Varianten Aronia arbutifolia und Aronia prunifolia anpflanzen. Übrigens: Nach dem ersten Frost gepflückte Aronia-Beeren sind süßer.

Aronia-Beeren enthalten viele Antioxidantien und wirken entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral. Bei regelmäßigem Verzehr können sie dazu beitragen, einen Schutz gegen Erkältungskrankheiten aufzubauen. Die Früchte zeichen sich durch leber- und darmentgiftende Eigenschaften aus. Ihre immunsystemstimulierenden Qualitäten begünstigen die Eindämmung bestimmter Krebsarten. Bei Diabetikern senken sie den zu hohen Blutzuckerspiegel.

Außerdem sind sie dank ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften imstande, die Blutgefäße vor Cholesterin-Ablagerungen zu bewahren. Aronia-Beeren können darüber hinaus blutdrucksenkend wirken und wegen ihrer vielen Ballaststoffe für guten Stuhlgang sorgen.

Da sie statt des normalerweise bei Früchten üblichen Fruchtzuckers den Zuckeraustauschstoff Sorbit enthalten, sind Aronia-Beeren auch für Diabetiker geeignet. Außerdem erweisen sie sich als ausgesprochen magenfreundlich. Deshalb gewinnt man aus ihnen auch Wirkstoffe gegen Gastritis.

Wer sich mit Aronia fit halten oder gesünder werden möchte, nimmt täglich etwa 150 g frische Früchte auf mehrere Portionen verteilt zu sich. Beim kurmäßigen Gebrauch erhöht man diese Anfangsmenge auf bis zu 250 g täglich. Von den getrockneten Beeren verzehrt man 20 bis 30 g oder – nach einigen Wochen – bis zu 60 g pro Tag. Wer lieber Saft trinkt, konsumiert ein großes Glas (200 ml) 100 % reinen Aronia-Saft, der mit etwas Wasser verdünnt wird.

Wie schmecken Aronia-Beeren?

Die frischen, reifen Beeren des wild wachsenden Aronia-Strauches haben ein herbes Aroma, das dem frischer Heidelbeeren ähnelt. Sie schmecken leicht säuerlich. Außerdem wirken sie wegen ihres hohen Gerbstoff-Gehaltes adstringierend (zusammenziehend). Die typischen Garten-Aronia-Beeren schmecken wesentlich süßer als ihre wilden Verwandten. Zu den Sorten mit höherem Zuckergehalt gehören beispielsweise Aronia prunifolia und Aronia arbutifolia.

Aronia-Saft schmeckt ebenfalls herb und hat einen leichten bittermandelartigen Geschmack. Tiefgefrorene oder gefriergetrocknete Aronia-Beeren sind wesentlich süßer und weniger herb als die frischen Früchte. Wer diese essen oder verarbeiten möchte, wäscht sie am besten erst kurz zuvor. Es ist dabei zu beachten, dass die wachsartige Schicht vollständig entfernt werden muss. Rezepte mit Aronia-Saft bieten gegenüber anderen Aronia-Zubereitungen den Vorteil, dass die Aronia-Wirkstoffe schneller ins Blut gelangen.

Aronia Beeren passen wegen ihres säuerlich-herben Aromas ausgezeichnet zu süßeren Früchten wie etwa diesen:

  • Äpfeln
  • Birnen
  • Aprikosen
  • Johannisbeeren
  • Quitten

Zur Herstellung von Aronia-Konfitüre empfiehlt es sich, mehrere Fruchtsorten zu mischen.

Aronia-Saft passt gut zu diesen Fruchtsäften:

  • Holundersaft
  • Heidelbeersaft
  • Birnensaft
  • Apfelsaft

In dieser Kombination lässt sich der delikate Saft auch zu Aronia-Gelee verarbeiten. Außerdem eignet sich der Saft ideal für Shakes und Smoothies.

Mit getrockneten Aronia-Beeren kann man schmackhafte Müslis anrichten oder aus ihnen einen leckeren Aronia-Tee aufbrühen. Sie schmecken ebenfalls gut in Aronia-Muffins, in Kuchen oder – einmal ganz anders – als Soße oder Beilage zu herzhaften Gerichten. Etwas Besonderes für Schoko-Fans sind schokolierte, getrocknete Aronia Beeren.

Aronia-Beeren Rezeptvorschläge

 

Aronia-Milchshake

Für den leckeren Milchshake benötigt man diese Zutaten:

  • 400 g frische Aronia-Beeren
  • 200 g Sahne
  • 1 Liter Vollmilch
  • etwas Honig

Zunächst werden die Aronia-Beeren gründlich gewachsen. Anschließend zerkleinert und püriert man sie mit dem Mixer zu einem feinen Mus. Danach wird das Mus durch ein feines Sieb gedrückt. Der so entstandene Fruchtbrei wird mit der steif geschlagenen Sahne und der gut gekühlten Milch verrührt. Der Aronia-Shake wird dann nochmals mit einem Handrührgerät auf höchster Stufe schaumig geschlagen. Wer mag, süßt ihn sich mit Honig.

Aronia-Joghurt-Eis

Mit diesen Zutaten wird es hergestellt:

  • 300 g Sahnejoghurt
  • 300 g frische Aronia-Beeren
  • 2 Eigelb
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 30 g Puderzucker

Man wäscht die Beeren und kocht sie so lange auf, bis sie weich sind. Dann presst man sie aus und vermischt den so entstandenen Aronia-Saft mit dem Joghurt. Eigelb, Puderzucker und Vanillezucker werden mit dem Handrührgerät so lange verquirlt, bis das Ganze eine sämige Konsistenz aufweist. Danach verrührt man den Aronia-Joghurt mit der Eigelbmasse, füllt alles in eine Form und stellt diese für drei Stunden ins Eisfach.

Nach dem Portionieren kann man das Aronia-Joghurt-Eis noch mit einigen frischen Beeren dekorieren und etwas Sahne hinzugeben oder Kirschlikör darüber träufeln.

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