Inhaltsstoffe von getrockneten Heidelbeeren

Johannisbeeren gehören in Deutschland zu den beliebtesten Früchten. Sie kommen gleich im Dreier-Pack: als schwarze, cremefarbene und rote Variante. Von Juni bis August sieht man sie in Trauben an den Sträuchern hängen. Die Roten und Schwarzen Johannisbeeren bilden jeweils eine eigene botanische Art. Die weißen Früchte entstanden durch Züchtung aus der Roten Johannisbeere.

Schon die Heilkundigen des Mittelalters schätzten die fiebersenkenden und durststillenden Qualitäten der kleinen, schmackhaften Früchte. Im größeren Stil angebaut wurden die Roten Johannisbeeren hierzulande jedoch erst im 15. Jahrhundert. Ab 1500 n. Chr. kultivierte man in Mitteleuropa auch die in Nordasien beheimatete schwarzfrüchtige Art.

Über die medizinische Wirkung der Beerenfrüchte gibt es bereits Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert. So widmete der deutsche Arzt und Botaniker Tabernaemontanus der Schwarzen Johannisbeere in seinem Kräuterkundebuch ein eigenes Kapitel.

Im Gegensatz zu ihrer herb schmeckenden Schwester, der Schwarzen Johannisbeere, haben die roten Früchte ein eher säuerlich-herbes Aroma. Noch milder sind die weißen Beeren. Man isst die Früchte frisch oder getrocknet. Reife Früchte können zu Saft gepresst, pur oder im Müsli, im Obstsalat oder in einer Quarkspeise gegessen sowie als Kuchenbelag verwendet werden. Als Rote Grütze sind die roten Beeren im Sommer eine willkommene Erfrischung. Die getrockneten Früchte eignen sich zum Naschen zwischendurch oder als Zutat für Obstsalat oder Müsli.

Tipp: Wer Gewicht reduzieren möchte, sollte lieber die frischen Früchte verzehren, da sie deutlich weniger Kalorien als das Trockenobst haben. Bei roten Beeren liegt die Kalorien-Anzahl bei 40 kcal/100 g, bei schwarzen bei 50 kcal.

Welche Inhaltsstoffe besitzen getrocknete Johannisbeeren?

(Getrocknete) Johannisbeeren enthalten:

  • Polyphenole
  • Pektine
  • Gerbstoffe
  • Zitronensäure
  • Terpene
  • Gamma-Linolensäure
  • pflanzliche Proteine
  • Provitamin A (Beta-Carotin)
  • Vitamine der B-Gruppe (B2, B3, B5)
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Vitamin K
  • Kalium
  • Kalzium
  • Magnesium
  • Mangan
  • Eisen
  • Kupfer
  • Phosphor
  • Zink

Welche Wirkungen haben die Inhaltsstoffe der Johannisbeeren?

Johannisbeeren sind reich an Polyphenolen. Die biochemischen Substanzen gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie entwickeln im Körper

  • antioxidative,
  • entzündungshemmende,
  • antimikrobielle,
  • krebshemmende und
  • thromboseprophylaktische Eigenschaften

Dank ihrer starken antioxidativen Tendenz sind sie vor allem in Zusammenarbeit mit Vitamin C effiziente Radikalfänger. Sie entschärfen die aggressiven, als Stoffwechselendprodukt gebildeten freien Radikale (instabile Sauerstoffmoleküle), indem sie sie mit einem zusätzlichen negativ geladenen Teilchen versorgen. So sind sie nicht mehr imstande, Zellen anzugreifen oder gar die Erbinformation gesunder Zellen zu verändern und sie in Krebszellen zu verwandeln.

Polyphenole und Vitamin C unterstützen außerdem die wichtige Arbeit der Immunabwehr im Körper, indem sie die Bildung weißer Blutkörperchen anregen und so zum Schutz vor Infektionen durch Bakterien und Viren beitragen.

Wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften verhindern sie die Oxidation von LDL („schlechtem“) Cholesterin durch die instabilen Sauerstoffmoleküle. Es kann sich nicht auf den Innenwänden der Blutgefäße ablagern (Vorbeugung von Arteriosklerose). Der Schutz der Blutgefäße verringert zugleich das Risiko, an Schlaganfall, Herzinfarkt und koronaren Herzleiden zu erkranken.

Die in den Johannisbeeren in hoher Konzentration vorkommenden Polyphenole regulieren den Blutdruck und können eventuell sogar Krebs verhindern. Neue klinische Studien deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr einer größeren Menge schwarzer Johannisbeeren Leberkrebs vorbeugen kann. Der Farbstoff Quercetin könnte das Risiko von Dickdarmkrebs reduzieren.

Aufgrund seiner anti-inflammatorischen Eigenschaften kann das Power-Duo Vitamin C und Polyphenole Darmentzündungen, bakteriell bedingten Durchfall, Gicht, rheumatische Arthritis und Atemwegsinfekte mit Schleimbildung, Husten, Heiserkeit und Fieber vorbeugen und lindern. Die Terpene steigern die Leistung des Gehirns, fördern Konzentration und Gedächtnis und bieten sogar Schutz vor Demenz und Alzheimer.

Die in den Beeren vorhandenen Pektine tragen zu einem geregelten Stuhlgang bei. Im Magen üben sie einen sättigenden Effekt aus, im Darm wirken sie entgiftend und tragen so zur Cholesterin- und Blutzuckersenkung bei. Gamma-Linolensäure sorgt für optimalen Hautschutz. Sie stärkt die Hautbarriere vor eindringendem Schmutz und Krankheitserregern und kann sogar Neurodermitis lindern.

Provitamin A hat, wie seine Verwandten, die Vitamine B, C und E, ebenfalls antioxidative Eigenschaften. Es schützt die Augen vor entzündlichen Erkrankungen wie Makula-Degeneration und diabetischer Retinopathie. Die Netzhautablösung kommt vor allem bei Menschen über 60 vor und wird durch freie Radikale verursacht, die bestimmte Netzhaut-Zellen zerstören. Eine weitere Aufgabe des Beta-Carotins besteht darin, das Immunsystem zu unterstützen und die Haut vor UV-Schäden zu bewahren.

Die Vitamine des B-Komplexes, die in den leckeren Sommerfrüchten stecken, besitzen nervenstärkende und beruhigende Eigenschaften, sodass man Stress besser bewältigen kann. Sie wirken stimmungsaufhellend, stimulieren die Schilddrüse und sorgen für schönes Haar und glatte Haut. Außerdem kurbeln sie den Stoffwechsel an.

Kalzium ist für den Aufbau von Knochen und Zahnsubstanz zuständig. Kommt es zu einer Unterversorgung mit diesem wichtigen Mineralstoff, entzieht der Körper das Kalzium den Knochen und Zähnen. Im Extremfall kann es daraufhin zu Osteoporose und Zahnschäden kommen. Darüber hinaus ist Kalzium für die Informationsübertragung des Nervensystems an das Herz und die Muskeln zuständig.

Kalium hat eine entwässernde, harntreibende Wirkung und trägt zum Ausgleich des Natrium-Kalium-Haushalts und somit zur Herzgesundheit bei. Stoffwechselschlacken, über die Atmung und über Nahrungsmittel aufgenommene Schadstoffe, Gifte von Genussmitteln und Rückstände von Medikamenten werden schneller ausgeleitet und die Leber entgiftet.

Magnesium fördert die Durchblutung und sorgt so für eine schnellere Wundheilung. Eisen fördert die Bildung roter Blutkörperchen und reguliert als Co-Faktor von Enzymen die Stoffwechseltätigkeit. Der hohe Eisengehalt der Johannisbeeren kann dazu beitragen, dem vor allem bei Frauen häufig vorkommenden Eisenmangel vorzubeugen.

Phosphor trägt zum Aufbau der Knochen bei und fördert die Gesundheit der Zähne. Außerdem ist es an der Regulation des Blutkreislaufs beteiligt. Das Mineral Zink lässt Erkältungskrankheiten schneller abheilen und mildert die damit verbundenen Beschwerden. Außerdem fördert es das Wachstum. Vor allem bei alten Menschen und Personen, die zu wenig Magensäure bilden, kommt es häufig zu Zinkmangel. Sie können dem durch regelmäßigen Verzehr von Johannisbeeren vorbeugen.

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