Holunderbeeren im Überblick

Schon Hippokrates hat Holunderbeeren als Heilmittel verwendet. Schon in der Volksmedizin in früheren Zeiten spielte der vielseitige Wildstrauch eine große Rolle und ersetzte oft die Apotheke. Der Holunderstrauch ist auch als Holler oder Holder bekannt.

Wir kennen alle noch den dunklen und gesunden Saft von unseren Großmüttern. Ende August bis weit in den September hinein, pflückten wir als Kinder die reifen Holunderdolden an den Feld- und Waldrändern. Wir alle trugen alte Kleidung, weil der Farbstoff sich nur schwer aus den Textilien wieder auswaschen ließ. Zu Hause trennte Großmutter mit einer Gabel die Beeren von den Rispen. Danach wurden die Früchte gründlich gewaschen. Gekocht wurden die Holunderbeeren in einem riesengroßen Kochtopf. Um den gesunden, leckeren Saft zu gewinnen, drückte die Großmutter die Beeren durch ein Leinentuch. Das war jedes Jahr ein sommerliches Vergnügen.

Heutzutage ist die eigene Saftherstellung mit einem Dampfentsafter wesentlich einfacher. Bei beiden Variaten sollte der fertige Holundersaft dunkel und kühl gelagert werden. In Flaschen abgefüllt hält er mehrere Monate. Ob heiß oder kalt genossen ist der Saft eine wahre Vitaminbombe. Reich an Vitamin C und A, Eisen und Zink stärkt er die Abwehrkräfte und wirkt wahre Wunder bei Erkältungskrankheiten. Die ätherischen Öle des Holunders lindern verschnupfte Nasen und Halsentzündungen. Heiß genossen hat der Saft aus Holunderbeeren an kalten Wintertagen eine angenehm wärmende Wirkung. Im Sommer schmeckt eine gut gekühlte Schorle aus Holundersaft und Sprudelwasser ungemein erfrischend.

Der Reifegrad der Holunderbeeren ist unterschiedlich. An den Dolden wachsen zur gleichen Zeit tiefschwarze und auch noch grüne Beeren. Roh sollten sie sicherheitshalber nicht gegessen werden.

Wer die gesundheitsfördernden und heilsamen Beeren nicht selbst pflücken möchte, kann sie auch auf Wochenmärkten und Hofläden käuflich erwerben. Hier werden oft auch fertige Produkte der Holunderbeeren angeboten. Ob in Eigenregie geerntet oder frisch eingekauft, die Holunderfrüchte sollten am besten sofort verarbeitet werden, sonst drohen Gärprozesse.

Ein süßer Brotaufstrich aus Holunderbeeren ist ebenso wie der Saft sehr beliebt und kerngesund. Ob als Marmelade oder Gelee eingekocht, können die Beeren auch mit Äpfeln, Birnen oder Pflaumen verfeinert werden. Wollt ihr mal etwas Neues ausprobieren? Einige pfiffige, raffinierte Rezeptideen sind Holunder-Quark-Küchlein mit Beeren, Holunderbeer-Quarkauflauf, Holunder-Macarons oder Holunderbeer-Kaltschale.

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